BERLIN (Reuters) – Die Europäische Kommission warnte die Bundesregierung im vergangenen Frühjahr davor, Chinas Cosco-Investition im Hamburger Hafen zu genehmigen, berichtete die deutsche Zeitung Handelsblatt am Freitag unter Berufung auf Quellen.
Der Schifffahrtsriese Cosco hat im vergangenen Jahr ein Angebot zum Erwerb einer 35-prozentigen Beteiligung an einem von drei Häfen in Deutschlands größtem Hafen in der nördlichen Stadt Hamburg gemacht.
Regierungsquellen sagen, dass die Regierungskoalition in Deutschland über die Zustimmung zu der Investition gespalten ist, auch wenn Peking Berlin drängt, das Angebot nicht zu politisieren, und die Hafenbehörde warnt, dass dies der Wirtschaft schaden könnte.
Laut Handelsblatt hat die Europäische Union davor gewarnt, dass sensible Informationen über das Unternehmen in die Hände Chinas gelangen könnten, wenn Deutschland die Investition zulässt.
Die Bundesregierung, die noch prüft, ob sie dem Deal zustimmt, lehnte es ab, sich zu dem Bericht zu äußern. Ein Sprecher von Olaf Scholz sagte, die Bundeskanzlerin habe sich mit den zuständigen Ministern noch nicht über das weitere Vorgehen geeinigt.
Die Kommission sagte, sie nehme zu Einzelfällen Stellung.
Am Freitag werden die Staats- und Regierungschefs der EU unter anderem über die Verringerung ihrer wirtschaftlichen Abhängigkeit von China diskutieren, wenn sie sich zu einem zweiten Gesprächstag in Brüssel treffen.
(Berichterstattung von Marcus Wackett; Schreiben von Maria Sheehan; Redaktion von Mathias Williams)
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