BERLIN – Ein Streik des Bodenpersonals der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa hat am Mittwoch den Verkehr an fünf Flughäfen gestört, davon waren mehr als 100.000 Passagiere in Frankfurt am Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf betroffen.
Am größten Flughafen Deutschlands, dem Frankfurter Flughafen, wurden bis zu 90 Prozent der 600 An- und Abflüge gestrichen. Während München und Düsseldorf weniger betroffen waren, konnte in der Hauptstadt Berlin sowie in Hamburg keiner der geplanten Lufthansa-Flüge starten.
Michael Nijmann, Personalvorstand der Lufthansa, sagte am Mittwoch im ZDF, die Streiks seien eine „unnötige Eskalation“ und nannte es einen „bitteren Tag für unsere Passagiere“.
Der aktuelle Vorschlag der Lufthansa für eine Gehaltserhöhung von 13 % über drei Jahre sei ein „wirklich gutes Angebot“, aber das Unternehmen sei auch mit „enormem Investitionsbedarf“ und wirtschaftlicher Belastung konfrontiert, sagte Nijgemann.
Das Bodenpersonal der Lufthansa fordert eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent über einen deutlich kürzeren Zeitraum von einem Jahr: mindestens 500 Euro pro Monat. Sie fordern außerdem einen inflationsbereinigten Bonus von 3.000 Euro und verbesserte Schichtarbeitsbedingungen.
„Unsere Forderungen sind das Mindeste, was wir tun können, um Personalmangel und Flugverkehrschaos zu beenden“, sagte Marvin Reczynski, Verdi-Chefverhandler, am Dienstag. „Trotz Rekordgewinnen investiert Lufthansa sehr wenig in Mitarbeiter“, fügte er hinzu.
Im Zuge der Pandemie bricht der Flugverkehr in Europa aufgrund der erneuten Nachfrage ein, was zu einem chaotischen Flugsommer im Jahr 2022 führt. Seitdem versuchen Fluggesellschaften und Flughäfen, den Personalbestand schrittweise wieder aufzustocken. Wie im Vorjahr will Lufthansa im Jahr 2024 13.000 neue Mitarbeiter einstellen.
Für Flugreisende in Frankfurt waren die Streiks am Mittwoch die zweite Verkehrsbehinderung durch die Streiks innerhalb einer Woche. Am Sonntag und Montag zwangen Piloten der Discover Airlines der Lufthansa die kleine Fluggesellschaft, fast alle Flüge zu stornieren.
„Der Streit wird einmal mehr auf Kosten Unbeteiligter ausgetragen“, sagte Ralf Beisel, Geschäftsführer des Deutschen Flughafenverbandes ADV, und fügte hinzu, dass Reisende „zum Spielball geworden“ seien.
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