Airbus Defence and Space gab bekannt, dass die Bundeswehr dem Unternehmen einen Auftrag über 2,1 Milliarden Euro für die Entwicklung von SATCOMBw 3, dem sicheren militärischen Kommunikationssystem der nächsten Generation des Landes, erteilt hat.
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 26. Juni die Finanzierung des Projekts SATCOMBw 3 genehmigt. Das Projekt wird aus einem Sonderfonds der Bundeswehr und dem Verteidigungshaushalt finanziert. Am 4. Juli gab die Bundeswehr bekannt, dass der Auftrag zur Lieferung des Projekts an Airbus vergeben wurde.
Michael Schollhorn, CEO von Airbus Defence and Space, sagte in einer Erklärung: „Nach dem Erfolg des SATCOMBw-Phase-2-Programms, das wir seit 2009 durchführen, stärkt dieser jüngste Vertrag unsere strategische Partnerschaft mit der Bundeswehr und bietet ihr eine deutlich verbesserte, zukunftssichere militärische Kommunikationsfähigkeit bis in die 2140er Jahre.“
Der SATCOMBw 3-Vertrag umfasst die Planung, den Bau und den Start von zwei geostationären Satelliten. Die sechs Tonnen schweren Satelliten werden die 2,44 Tonnen schweren Satelliten SATCOMBw 2 COMSATBw 1B und 2B ersetzen, die 2019 und 2010 an Bord von Ariane-5-Raketen gestartet wurden. Die ursprüngliche Betriebslebensdauer der beiden Satelliten betrug 15 Jahre.
Zusätzlich zu den beiden neuen Festsatelliten umfasst der SATCOMBw 3-Vertrag die Modernisierung des bestehenden Bodensegments und den Betrieb des Systems für 15 Jahre.
In einer Pressemitteilung vom 26. Juni kündigte das deutsche Militär an, dass der SATCOMBw 3-Betrieb im Jahr 2027 beginnen werde.
Bei der Vertragsausführung wird sich Airbus Defence and Space vor allem auf deutsche Zulieferer verlassen, insbesondere im Hinblick auf wichtige Projektelemente wie Nutzlastführung und -integration, Solarpaneele und den Gesamtbetrieb des Raumfahrzeugs. Ein wichtiger Partner bei diesem Projekt wird das Raumfahrtunternehmen OHB sein.
Die strategische Bedeutung von SATCOMBw
Nach Angaben der Bundeswehr ist das Kommunikationssystem SATCOMBw „unverzichtbar für autarke und unabhängig einsetzbare Kommunikations- und Informationsdienste“. Das Projekt SATCOMBw 3 soll außerdem sicherstellen, dass die Kommunikationsverpflichtungen des Landes gegenüber der NATO erfüllt werden.
„In einer Zeit, in der westliche Demokratien vor Herausforderungen stehen und das institutionelle Ökosystem der europäischen Raumfahrt vor Schwierigkeiten steht, sind wir begeistert und dankbar, dieses hochmoderne System zu entwickeln und aufzubauen“, sagte Schollhorn. „Langfristige Partnerschaften sind unerlässlich, um die Souveränität, die wesentlichen Fähigkeiten und den Schutz unserer Streitkräfte in einem zunehmend instabilen geopolitischen Umfeld sicherzustellen.
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