Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montag das neue Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung und Versöhnung in Berlin eingeweiht, ein Museum und eine Forschungseinrichtung zum Thema Zwangsmigration.
Merkel sprach per Video mit den Versammelten im neu restaurierten Deutschlandhaus, das 1935 am Berliner Anhalter Bahnhof errichtet wurde.
Merkel sprach per Videolink bei der Eröffnungsfeier
„Dieses Zentrum wurde in Deutschland, aber auch mit unseren Partnern in Europa ausführlich und intensiv diskutiert. Die Diskussionen über diesen Ort waren nicht immer einfach, aber wichtig“, sagte Merkel und begrüßte auch die polnischen, tschechischen und ungarischen Botschafter. .
Vor allem in diesen Ländern gab es Befürchtungen, das Schicksal der vertriebenen Deutschen könnte von der Schuld an den Nazi-Gräueltaten ablenken.
Merkel sagte, die neue Institution „fülle eine Lücke in unserem Umgang mit der Geschichte“. „Entscheidend ist, die Geschichte der vertriebenen Deutschen nicht als isoliertes Phänomen, sondern als integralen Bestandteil von Ursache und Wirkung des historischen Kontextes zu betrachten.“
Historische Arbeit auf einem Drahtseil
Die Ausstellungen des Zentrums werden „politisch, ethnisch und religiös motivierte Zwangsmigrationen insbesondere im Europa des 20. Jahrhunderts, aber auch darüber hinaus“ beleuchten.
Das Zentrum wird einen größeren historischen Kontext bieten, indem es „Zwangsmigration als Phänomen des modernen Europas“ untersucht.
Dazu gehören Vertreibungen während des Ersten Weltkriegs, die Ankunft vietnamesischer „Bootsbewohner“ in Westdeutschland in den 1970er Jahren, die Folgen des Zusammenbruchs Jugoslawiens in den 1990er Jahren und die europäischen Migrationskrisen der letzten Jahre.
Die ständige Sammlung konzentriert sich auf „die von Deutschland initiierte Vertreibung und Vertreibung von Millionen Deutschen während und nach dem Zweiten Weltkrieg“, umfasst aber auch Räume für Wechselausstellungen sowie eine Bibliothek, ein Archiv und eine Werkstatt.
„Im Dokumentationszentrum geht es um die Flucht und Vertreibung der Deutschen, aber auch um viele andere Menschen“, sagte die Historikerin und Direktorin Gondola Bavendam.
Status und Anstellung zu bekommen sei ein „unmöglicher Spagat“, sagte sie. Im Zentrum stehe eine zentrale Frage: „Wie kann man die Zuwanderung und Vertreibung von Deutschen am und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ohne den geringsten Verdacht darstellen? dass sich dieses Land seiner ewigen Verantwortung für deutsche Verbrechen bewusst ist?“ Im Zweiten Weltkrieg wurden die Juden Europas ermordet?“
Sie sagte: „Ohne die nationalsozialistische Vertreibungs- und Vernichtungspolitik hätten 14 Millionen Deutsche durch Flucht und Vertreibung ihre Heimat nicht verloren. Das ändert aber nichts daran, dass ihre Vertreibung durch die Alliierten und die Amerikaner und die mitteleuropäischen Länder nach dem Zweiten Weltkrieg waren ebenfalls ungerecht.“
js/rt (AFP, dpa)
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