Die Deutsche Bahn (DB) hat das neue Innendesign für ihre Hochgeschwindigkeits-ICE-Flotte vorgestellt, die ab Ende 2023 erstmals in ICE 3neo-Zügen angeboten wird.
Laut DB wurde der Innenraum mit neuen funktionalen Details für jeden Sitz aufgewertet, darunter ein integrierter Tablet-Halter, zusätzliche Ablageflächen und Kleiderhaken an der Rückenlehne, sodass die Passagiere persönliche Gegenstände in einer komfortablen und ordentlichen Umgebung sichtbar aufbewahren können.
„Wir haben den Menschen und seine Bedürfnisse auf der Reise in den Mittelpunkt gestellt“, sagt Leiter Customer Experience und Produktmanagement bei DB Fernverkehr, Dr. Joachim Schneider. „Uns hat die Idee geleitet, sich bei 300 km/h mit der DB wie in seinem Wohnzimmer zu fühlen, deshalb haben wir so viel Wert auf Privatsphäre, persönliche Raumgestaltung und ein ganz neues Farbkonzept gelegt und Materialien.“
Um ein wohnliches Ambiente zu schaffen, setzte die DB verstärkt auf Holz und entschied sich für warme, natürliche Farben, moderne Stoffe und hochwertige Materialien. In einem 11-monatigen Entwicklungsprozess wurden rund 200 Stoffe von sieben Lieferanten getestet. Sitzbezüge wurden zahlreichen Tests durch ein externes Prüfinstitut unterzogen, unter anderem wurden sie mit Kaffee, Schokolade, Handcreme und Filzstiften bestrichen, um das Ausmaß und die Qualität der Fleckentfernung zu testen. Da ICE-Sitze von durchschnittlich vier Fahrgästen pro Tag genutzt werden, wurde zusätzlich mit einer speziellen Ausstattung der Verschleiß über ein Jahr simuliert.
Im gesamten Zug wurden verschiedene Farben gewählt. Die 1. Klasse ist in warmen Grautönen gehalten, wie sie auch in den Aufenthaltsräumen der DB verwendet werden, während die 2. Klasse in dezenten Blautönen gehalten ist. Die bordeauxrote Farbe der Gastronomiebereiche passt farblich zur neuen DB-Kleidung.
Die Sitzbezüge in der 1. und 2. Klasse bestehen aus hochwertigem Flachgewebe mit 85 % Wollanteil und hoher Haptik. Der Hautverbrauch wird halbiert.
„Unsere Überzeugung ist, dass der Zug zum Menschen passen muss und nicht umgekehrt“, sagt DB-Konstruktionsteamleiter Bruno Scheffler. „Neben dem großen Ganzen haben wir immer auch auf Details geachtet.“
Der Sitzkomfort wurde in einem mehrstufigen Prozess verbessert, in dem die DB gemeinsam mit Industriepartnern, Ergonomieexperten und Designagenturen verschiedene Prototypen testete, während die Sitze von bis zu 900 Personen getestet wurden.
Die Sitze der nächsten Generation verfügen über einen neuen Mechanismus, der es ermöglicht, die Rückenlehne und die Kopfstütze nach hinten zu bewegen, um das Schlafen oder Ausruhen bequemer zu machen. Während die Sitze der zweiten Klasse als Sitzbänke gestaltet sind, kann jeder Sitz individuell eingestellt werden. First-Class-Sitze verfügen über breitere Sitzflächen sowie Rücken- und Kopfpolster, die den Passagieren mehr Komfort und Optionen für unterschiedliche Sitzpositionen bieten.
2019 begann die DB mit der Neugestaltung der Innenräume des ICE, unterstützt von Experten der Agentur Nose design in Zürich. Die DB bestellte im Februar weitere 43 ICE 3neo-Hochgeschwindigkeitszüge bei Siemens für 1,5 Milliarden Euro, nachdem sie im Juli 2020 einen 30-Milliarden-Euro-Deal unterzeichnet hatte, der Optionen für bis zu 60 zusätzliche Züge beinhaltete.
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