Nicht nur Lieferkettenprobleme und Preissteigerungen führen dazu, dass Unternehmen in Deutschland umkehren: Einer neuen Studie zufolge wird auch der Mangel an wichtigen Fachkräften zu einem großen Problem.
Deutsche Unternehmen schrumpfen aufgrund von Personalmangel
Der Fachkräftemangel in Deutschland hat sich laut einem Bericht der britischen Zeitung The Guardian im Zuge der Coronavirus-Pandemie verschärft. Frankfurter Allgemeine Zeitungmit fatalen Folgen für die Wirtschaft.
Der Bericht zitiert zwei Studien der staatlichen Förderbank KfW und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Laut aktuellem Fachkräftebarometer der deutschen Förderbank KfW hat sich der Anteil der Unternehmen in Deutschland, die einen Fachkräftemangel auf der Gehaltsliste sehen, innerhalb eines Jahres verdoppelt.
Mit 44 Prozent der Unternehmen, die jetzt sagen, dass sie sich durch den Arbeitskräftemangel zurückgedrängt fühlen, ist die Zahl doppelt so hoch wie im Jahr 2021 und der höchste Prozentsatz, der zu dieser Jahreszeit seit Beginn der Umfrage im Jahr 2011 verzeichnet wurde.
Hunderttausende Stellenangebote ohne passende Kandidaten
Das IW hat gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Fachkräfte (Kofa) kürzlich gemeldet, dass im März 2022 558.000 Stellenangebote ohne entsprechend qualifizierten Arbeitslosen in Deutschland ausgeschrieben waren – ein neuer Rekord. Der Mangel betrifft nun auch den gesamten Arbeitsmarkt und nicht mehr einzelne Branchen.
Diese Zahlen wurden von Holger Schwanecke vom Bundesverband des Deutschen Handwerks bestätigt, der sagte ARD Dass es in vielen Branchen „wirklich“ an ausreichend qualifizierten Fachkräften mangelt. Er führte die Lücke darauf zurück, dass heute rund 100.000 weniger junge Menschen das Schulsystem absolvieren als vor zehn Jahren und dass handwerkliche Berufe nicht mehr so angesehen sind wie früher.
Die Deutsche Entwicklungsbank (KfW) hat davor gewarnt, dass der gravierende Fachkräftemangel in Deutschland erhebliche Auswirkungen habe, die „langfristig vielleicht noch gravierender“ seien. Unter anderem forderte die Bank die Regierung auf, mehr Fachkräfte zur Einwanderung nach Deutschland zu bewegen.
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