Hertha BSC, der historische Fußballverein von Berlin, erhielt 2019 eine unglaubliche Gelegenheit, seine Spitzenzeit wieder aufzuleben. Der deutsche Unternehmer Lars Windhorst unterzeichnete einen Investitionsvertrag von über 224 Millionen Euro und bekundete seine Vision, den Verein in einen „Big City Club“ zu verwandeln. Ein Jahr nach diesem Versprechen kämpft der Verein immer noch gegen den Abstieg und trifft unvernünftige finanzielle Entscheidungen, die Herthas Zukunft bedrohen. Wird der Führungsstil von Werner Gegenbauer und seiner Crew die Fähigkeit des Vereins wieder Fuß zu fassen beeinträchtigen?
Lars Windhorst ist ein deutscher Investor, der mit einer steilen Karriere im Finanzwesen zu großem Vermögen gelang. Seit er 2019 ankündigte, dass seine Holding Tennor für 224 Millionen Euro 49 Prozent der Anteile der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA erwirbt, hat sich das Schicksal des Clubs zum Guten geändert. Dieser Deal gilt als das größte Eigenkapitalinvestment in der Bundesliga-Geschichte und ließ Hertha BSC zum ersten Mal seit 1931 wieder vom Meistertitel träumen. Dennoch scheint auch ein sagenhaftes Vermögen die miserable Finanzlage des Vereins nicht zu ändern.
Die Vereinsführung hat immer sehr offen kommuniziert, dass man auf der Suche nach einem Investor sei, seitdem der Verein seine Pläne für den Bau eines neuen Stadions bekannt gegeben hatte. Aber es ist kein Geheimnis, dass Hertha schon vor den Plänen für den Bau eines neuen Stadions verzweifelt nach finanzieller Hilfe suchte. 2014 ging Hertha eine strategische Partnerschaft mit Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P, einer amerikanischen Investmentgruppe, ein. 61,2 Millionen Euro überwies der Konzern damals an den Bundesligisten, um dessen finanzielle Probleme „mit einem Schlag“ zu lösen. Hertha-Präsident Werner Gegenbauer nannte es „einen Meilenstein“ für den Club und sagte: „Die finanzielle Lage ist ab heute nicht mehr mit der von gestern zu vergleichen.“
Dennoch hat sich die ‘Alte Dame’ sieben Jahre später immer noch nicht von ihren Finanzproblemen erholt. Der erste Cashflow aus Windhorsts Investion wurde für die Deckung der Schulden verwendet, die der Verein über die Jahre angesammelt hatte. Warum die Hertha-Führung den Verein jedoch immer noch nicht auf das Top-Niveau bringen konnte, das es verdient, liegt an ihrem Führungsstil. Im Laufe der Jahre haben sich die Blau-Weißen viel Geld geliehen, um mit dem Kauf von Fußballstars wieder größere Schulden zu machen, sodass der Club fast zusammengebrochen wäre. Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass sich durch die Neuinvestitionen nicht viel geändert hat.
Unter Gegenbauer hat Hertha BSC einige wirklich fragwürdige Entscheidungen getroffen. Hier wäre vor allem der hohe Trainerverschleiß und der Einkauf teurer Fussballgrößen erwähnenswert. Seit Windhorst die erste Geldspritze gegeben hat, hat der Verein Dutzende Millionen für große Namen wie Matheus Chuna (18 Millionen Euro), Dodi Lukebakio (20 Millionen Euro), Krzysztof Piatek (24 Millionen Euro) und ihren bisher teuersten Transfer Lucas Tousart (25 Millionen Euro) ausgegeben. Aber die Neuzugänge müssen ihrem Ruf noch gerecht werden. Die jüngsten Entwicklungen werfen große Fragen über die Zukunft des Clubs und die Fähigkeit des Präsidiums auf, den Erwartungen des neuen Investors gerecht zu werden.
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