Deutschland hat sich auf die letzten Details eines neuen „Klimatickets“ geeinigt, das bundesweite Fahrten zum Festpreis im Nah- und Regionalverkehr für monatlich 49 Euro ermöglicht.
Das neue Ticket ist eine Fortsetzung des 9-Euro-Tickets, ein erfolgreiches dreimonatiges Sommererlebnis, das darauf abzielt, die Inflation einzudämmen und den Benzinverbrauch und die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren.
Das neue Ticket ist nicht übertragbar, erlaubt die kostenlose Mitnahme von Kindern unter sechs Jahren und wird im Abo für 588 Euro pro Jahr mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit erhältlich sein.
Bei einem Treffen am Donnerstag nannte Bundesverkehrsminister Volker Wiessing das Ticket einen „großen Schritt nach vorne“ und sagte, er wolle sich mit 16 anderen staatlichen Transportunternehmen auf die endgültigen Details einigen, um das Ticket am 1. Januar zu liefern.
Die letzte große Hürde sind die Kosten: Der Bund in Berlin hat sich bereit erklärt, 1,5 Milliarden Euro zur Unterstützung des neuen Tickets zu zahlen, wenn die Länder entsprechende Mittel bereitstellen.
„Die Verhandlungen waren kompliziert, aber wir sind zu einem klaren Ergebnis gekommen“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wessing. „Ich bin zuversichtlich, dass viele Bürger aufatmen“, fügte er hinzu und konzentrierte sich auf den Anstieg der Energie- und Benzinpreise.
Die von der Mitte-Rechts-CDU regierten Bundesländer halten ihre endgültige Unterstützung aus, bis die Bundesregierung ihre öffentlichen Mittel für den öffentlichen Nahverkehr außerhalb der Städte erhöht.
„Ohne Bus und ohne Bahn helfen uns billige Tickets nicht“, sagte Guido Berman, CDU-Verkehrsminister im Berliner Umland Brandenburg. „Das gilt natürlich besonders für ländliche Gebiete.“
Versöhnlicher sagte Bremens Verkehrsminister Mike Schaefer, die Gespräche unter den Staatsbeamten seien „konstruktiv“ gewesen.
„Wir stehen uns in dieser Frage alle sehr nahe“, sagte sie und lobte die parteiübergreifende Arbeit, um ein erschwingliches Fahrticket zu erhalten.
Sobald das Ticket eingereicht wurde, wird das Ticket nach zwei Jahren überprüft.
Berlin-ticket
Die Berliner Landesregierung hat bereits ein 49-Euro-Abo-Ticket für den innerstädtischen Verkehr eingeführt.
Vom 1. Juni bis 31. August wurden mehr als 52 Millionen Euro und 9 Tickets verkauft und etwa 1 Milliarde Flüge durchgeführt.
Eine Umfrage unter 78.000 Ticketnutzern ergab, dass Deutschland durch die Umstellung von Flug- und Straßenverkehr auf Bahnreisen im Sommer rund 1,8 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart hat – das entspricht 70 Prozent der jährlichen Emissionen des Flughafens Dublin.
Eine separate Umfrage auf der Grundlage von Mobilfunkdaten ergab, dass die Zugfahrten von Juni bis August im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019 um 42 Prozent gestiegen sind.
Wie beim 9-Euro-Angebot sind auch beim neuen KlimaTicket die Fahrten mit den ICE-Zügen ausgeschlossen.
Im vergangenen Oktober hat das benachbarte Österreich ein eigenes „Klimaticket“ eingeführt, mit dem man für 1.095 Euro im Jahr das gesamte öffentliche Verkehrsnetz des Landes – von der Stadtbahn bis zum Regionalzug – nutzen kann. Wer den Frühbucherrabatt erhält, zahlt nur 80 Euro im Monat, für eine einmalige Zahlung von 110 Euro können bis zu vier Kinder zur Jahreskarte hinzugefügt werden.
Regionaltickets, die in zwei Bundesländern den vollen Verkehr ermöglichen, kosten 495 Euro.
Der österreichische Bahnbetreiber ÖBB bezeichnete das Klimaticket als Erfolg, mit bundesweit 180.000 verkauften Tickets und 120.000 Regionaltickets und einer Steigerung der Abonnentenzahl um 40 Prozent.
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