Limburger Zeitung

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Die besten Tipps, um Kartenspiele mit Strategie zu gewinnen

Die Frage ist so alt wie Kartenspiele selbst: gewinnt man sie eher mit Glück – also ganz abhängig davon, welches Blatt man ausgeteilt bekommt – oder mit schlauer Strategie? Und lassen sich gerade die bekannten Casinospiele mit mathematischem Geschick überlisten und auf diese Weise beachtliche Gewinne erzielen? Die Antwort liegt auf der Hand: beides spielt eine Rolle, ein gutes Blatt wie auch taktische Entscheidungen, ganz gleich, wie es um die Karten in der Hand bestellt ist. Wer blind spielt und auf Fortuna allein hofft, hat auf Dauer weitaus geringere Gewinnchancen als ein Spieler, der weiß, wann er welche Entscheidungen treffen sollte.

Dabei unterscheidet man zwischen absolut erlaubte Strategien, welche auf Wahrscheinlichkeitsberechnungen oder einem kalkulierten Einsatz basieren, und denen die als Schummeln gelten, und damit natürlich sowohl unerlaubt wie auch regelwidrig und oftmals sogar illegal sind. In Mafia- und Western-Filmen wird solches Verhalten mit einer Schießerei geahndet, in Casinos gibt es in der Regel Hausverbot. Wir werfen einen Blick auf die ganz legalen Methoden seine Gewinnchancen bei verschiedenen Kartenspielen zu verbessern.

Pokern

Poker ist wohl das einzige Spiele, bei dem Bluffen zur Strategie dazugehört. Lange Zeit hatte das bekannte Casinospiel deshalb den Ruf ein Gaunerspiel zu sein, dennoch besteht seine Faszination seit Jahrhunderten weiter. Aktuell erlebt Pokern ein Revival, seitdem es auch in Online-Casinos und Live-Streams angeboten wird und damit weitaus flexibler und einem breiteren Publikum zugängig ist. Vorbei sind die Zeiten, als in verrauchten Hinterzimmern gezockt und das berühmte Pokerface zur Schau gestellt wurde – das Casinospiel hat sich etabliert und gilt mittlerweile nur noch teilweise als Glückspiel. Zahlreiche Profis, die auf weltweiten Turnieren damit ihren Lebensunterhalt verdienen, sind Beweis dafür, dass es hierbei vor allem auf Strategie und Übung ankommt.
Die perfekte Methode zum Gewinn gibt es auch hier nicht, und dennoch sollte man vor allem bei Turnieren klug setzen und je nach Phase defensiv oder offensiv spielen, um so lange wie möglich im Spiel zu bleiben – denn immerhin gewinnt hier am Ende der, der zuletzt noch Chips zur Verfügung hat. Im Verlauf eines Turniers steigen in der Regel die Blinds an, und gerade zu Beginn des Spiels, wenn diese noch niedrig sind, besteht deshalb wenig Grund ein Risiko einzugehen. Je höher sie steigen, umso risikoreicher und aggressiver sollte man spielen, und wer jetzt ganz einfach auf ein gutes Blatt wartet, wird feststellen müssen, dass sich der „Stack“ – also der Stapel an verbleibenden Chips – schnell verkleinert. Generell gilt als bekannte Strategie, dass der Stack nie unter 10 Big Blinds fallen sollte, zudem wissen erfahrene Spieler genau, wann der rechte Zeitpunkt ist, um All-In zu gehen oder zu „folden“ und rechtzeitig auszusteigen. Hat man beispielsweise in einer späteren Spielphase nur noch einen kleinen Stack, aber ein sehr gutes Blatt, ist es der richtige Zeitpunkt „all-in“ zu gehen. Auch mit einer durchschnittlich guten Hand mag dies Sinn machen, am besten vor der zweiten Einsatzrunde, dem „Flop“, um sich gute Gewinnchancen zu sichern, wenn man so andere Spieler zum Aussteigen verleitet. Poker-Akademien bieten hilfreiche Tabellen an, die Aufschluss darüber geben, wann welche Entscheidung am meisten Sinn macht.

Black Jack

Auch bei Black Jack gibt es zahlreiche Strategien, um den Dealer zu überlisten – und diese wurden sogar mathematisch nachgewiesen. Bereits in den 60er Jahren studierte der Wissenschaftler Edward Thorpe das Thema und gewann mithilfe eines IBM-Computers. Nachdem er in der Praxis einen gigantischen Gewinn einfuhr, brachte er mit seinem Buch „Beat The Dealer“ einen Bestseller auf den Markt. Zudem inspirierte er mit seiner Forschung am Massachusetts Institute for Technology (MIT) die berühmte MIT-Gruppe, die in den 80er- und frühen 90er-Jahren in den Casinos der USA Millionen verdienten. Ihre Strategie basierte auf einer schlauen Methode, die als Kartenzählen beim Black Jack  in die Geschichte einging und auch heute noch betrieben wird. Illegal ist diese Methode nämlich ebenfalls nicht, wenngleich sich die Spielbanken das Recht vorbehalten, einem Besucher Hausverbot zu erteilen, wen er dabei ertappt wird.

Das Prinzip des Mitzählens ist einfach und beruht darauf, dass gespielte Karten beim Black Jack nicht wieder in den Stapel gemischt, sondern abgelegt werden. Die Karten bekommen dabei vom aufmerksamen Spieler den Wert +1, 0 oder -1 zugewiesen – wobei höhere Karten von Zehn bis Ass als -1 gewertet werden, mittlere Karten von 7 bis 9 als neutrale mit dem Wert 0, niedrigere Karten mit +1. Der Spieler rechnet im Kopf mit, was abgelegt wird, und kann je nach positivem oder negativem Wert entscheiden, welche Karten mehrheitlich noch im Stapel verblieben sind – was wiederum die Entscheidung darüber beeinflusst, ob man weitere Karten zieht, wie auch Auskunft darüber gibt, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Dealer verliert und über die 21 kommt.

Baccarat

Baccarat ist als Spiel der High-Roller bekannt und ist demnach auch oftmals in James-Bond-Filmen thematisiert. Generell wird hierbei gerade Anfängern geraten am besten nicht auf ein Unentschieden zu wetten, da sich bei dieser Wette der Hausvorteil auf ganze 14 Prozent erhöht, die Quote zudem geringer ist – was gleichzeitig natürlich bedeutet, dass der Gewinn beim Eintreffen dieser Entscheidung höher ausfällt, wenn das Spielrisiko weitaus größer ist. Erfahrene Spieler setzen beim Baccarat verstärkt auf die Bank – die Banker-Wette gewinnt weitaus häufiger, als die Spielerwette, wobei sie aus diesem Grund eine Provision von 5 Prozent enthält, was oftmals abschreckend auf die Spieler wirkt. Experten raten dazu so lange auf die Bank zu setzen, bis diese verliert. Danach sollte man jedoch nicht sofort auf den Spieler setzen, sondern eine Runde abwarten, bevor man seine Taktik ändert, da sich „Strähnen“ beim Spiel faktisch nicht nachweisen lassen. Bekannt, wenngleich umstritten, ist bei Baccarat wie auch bei anderen Casino-Spielen die Martingale-Strategie, der zufolge Einsätze abhängig Gewinn und Verlust gemacht werden: dabei wird nach einem Verlust der Einsatz verdoppelt, und zwar so lange, bis ein Gewinn eintritt. Die Theorie basiert darauf, dass im späten Gewinnfall der frühere Verlust wettgemacht wird und man am Ende mit einer positiven Bilanz dasteht, wie tabellarisch nachgewiesen werden kann. Ein Garant für den Gewinn ist sie allerdings nicht, zumal gerade bei hohen Einsätzen wie beim Baccarat das Risiko besteht, dass dem Spieler das Geld ausgeht, bevor er zum Gewinn kommt.

Skat

Skat ist zwar kein klassisches Casinospiel, jedoch gerade in privaten Runden besonders beliebt. Auch hier kommt es auf Übung an, um richtig gut darin zu werden und eine erfolgversprechende Strategie zu entwickeln. Skat-Experten raten beispielsweise dazu die eigenen Punkte wie auch die Punkte der anderen Spieler im Kopf mitzuzählen und darauf basierend taktische Entscheidungen zu treffen. Neben den Augen sollten gleichzeitig auch die Trümpfe gezählt werden, die sich bereits im Spiel befinden, wobei deren Anzahl je nach Spiel zwischen vier (beim Grand) und elf (beim Farbspiel) variieren kann.  Eine weitere bekannte Strategie beim Skat ist „kurzer Weg, lange Farbe“ , wenn die Gegenpartei das Spiel eröffnet. Befindet sich ein Alleinspieler in der Mittelhand, also in der Spielposition in der Mitte, wo die zweite von drei Karten einem Stich hinzugegeben wird, sollte man selbst eine Karte aus seiner langen Farbe wählen, also eine Karte der Farbe, von denen man viele in einem Blatt besitzt. Diese Strategie basiert auf der Annahme, dass das eigene Halten der Farbe zufolge hat, dass der Gegner wenig oder gar keine Karten dieser Farbe besitzt. Im Gegensatz dazu gilt auch „Langer Weg, kurze Farbe“ – spielt der Solist in der Hinterhand, sollte man selbst seine kurze oder gar eine blanke Farbe ausspielen.