Zum 1. Juli des vergangenen Jahres traten die Regelungen des neuen Glücksspielvertrages für Deutschland in Kraft. Hauptziel war vor allem die bessere Überwachung der Spielsicherheit sowie ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer bei Glücksspielen, um zukünftig Betrug und Spielsucht besser kontrollieren zu können. Nachdem bis dato nur Schleswig-Holstein eine liberale Glücksspiel-Politik betrieb und andere Bundesländer Online-Glücksspiel vorwiegend verboten hatten, gelten seither die gleichen Regeln in den sechzehn Bundesländern. Doch was bedeutete die Neuordnung für Wettanbieter und Kundschaft tatsächlich?
Die Glücksspielstaatsvertrag und die damit verbundene deutsche Wettlizenz existiert mittlerweile seit über einem Jahr.. Sind die Ziele des Gesetzgebers eingetreten, Glücksspiel sicherer zu machen? Wie werden die Maßnahmen umgesetzt? Profitiert die Kundschaft von den Neuregelungen? Höchste Zeit, Bilanz zu ziehen!
Bessere Transparenz, Sicherheit und Kontrolle
Der Vertrag betrifft vor allem Wettanbieter, jedoch haben die Änderungen auch für Kundinnen und Kunden zum Teil Relevanz. Unter anderem wurde nämlich vereinbart, dass ein Einzahlungsmaximum von 1.000 € im Monat festgelegt wird. Die Spielenden müssen sich des Weiteren registrieren und können gesperrt werden, wenn eine Spielsucht oder finanzielle Probleme drohen.
Im Mittelpunkt steht für den Gesetzgeber dabei insbesondere der Schutz der Spielerinnen und Spieler. Das zunehmende Problem mit der Spielsucht wollte der Bund somit in den Griff bekommen. Dazu gehört auch, dass schwarze Schafe ohne Lizenz zukünftig keine Gelegenheit mehr bekommen sollten, Glücksspiele anzubieten. Nur noch deutsche Wettanbieter mit Lizenz erhalten seitdem die Möglichkeit, Sportwetten in der Bundesrepublik anzubieten.
Vieles funktioniert, anderes muss korrigiert werden
Vor allem die Sicherheit darüber, dass man zukünftig auch bei kleineren Buchmachern mit deutscher Lizenz sorgenfrei auf Wettbewerbe wie der Bundesliga ohne Sorge vor Betrug wetten kann, ist eine positive Entwicklung. Auch einige Maßnahmen wie beispielsweise die Gewähr der technischen Funktion und eine Kontrolle zum Schutz spielsüchtiger Personen sind durchaus sinnvoll umgesetzt. Das Einzahlungslimit von 1000 € im Monat schützt zusätzlich.
Nach wie vor auf Unverständnis stößt allerdings die Erhöhung der Wettsteuer von 5,0 % auf 5,3 %. Der Zweck dieser Gewinnsteuer ist unklar hat womöglich schlicht zum Ziel, die Staatskasse zu füllen. Zudem ist das Verbot von einigen Wettarten wie den Eckball-Wetten kritisiert worden. Der Gesetzgeber sah allerdings gerade in diesen für das Ergebnis vermeintlich belanglosen Ereignisse die Gefahr, das sich aktive Sportlerinnen und Sportler eher zu Wettmanipulationen überreden lassen. Leichte Spielmanipulationen sollen dadurch verhindert werden.
Fazit
Insgesamt hat sich die Situation mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag deutlich verbessert. Sportwetten befinden sich nicht mehr in einer rechtlichen Grauzone und das Wetten ist sicherer geworden. Dennoch müssen die User im Gegenzug einige Abstriche machen und auf einige Wettoptionen verzichten. Zudem übernehmen viele Anbieter die neue Wettsteuer nicht, weshalb nun 5,3 % des Gewinnes abzuführen sind und nicht wie zuvor nur lediglich 5,0 %.
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