- Geschrieben von Bethany Bell
- BBC News in Wien
Lokalen Medienberichten zufolge könnte Josef Fritzl, der österreichische Sträfling, der seine Tochter 24 Jahre lang in einem Keller eingesperrt und mit ihr sieben Kinder gezeugt hatte, aus einem Hochsicherheitsgefängnis verlegt werden.
Fritzl, 88, wurde 2009 in einem Fall, der die Welt schockierte, zu lebenslanger Haft verurteilt.
Der österreichische öffentlich-rechtliche Rundfunk ORF berichtete, dass ein neuer psychiatrischer Bericht über den an Demenz erkrankten Fritzl besagt, dass er keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit darstellt.
Das bedeutet, dass das Gericht nun entscheiden kann, ob er in ein reguläres Gefängnis überstellt werden soll.
Fritzl ist in der Hochsicherheitsanstalt für psychisch gestörte Straftäter in der Justizanstalt Stein in Krems an der Donau inhaftiert.
In Österreich können zu lebenslanger Haft Verurteilte nach Verbüßung von 15 Jahren eine Bewährung beantragen – nach diesem Gesetz hat Fritzl in diesem Jahr Anspruch auf Bewährung.
Rechtsexperten halten auch eine Bewährung für möglich, so dass Fritzl, der inzwischen seinen Namen geändert hat, in ein Pflegeheim verlegt werden könnte.
„Es ist völlig klar, dass die Entlassung bekannt gegeben wird“, sagte Alois Berkelbauer, Professor für Strafrecht an der Johannes Kepler Universität in Linz, gegenüber dem ORF.
Im Jahr 2022 entschied ein Landesgericht, dass von Fritzl „keine Gefahr mehr ausgeht“ und er in ein reguläres Gefängnis überstellt werden könne, doch das Wiener Oberlandesgericht blockierte die Entscheidung später.
Der Fall Fritzl, der 2008 in der Stadt Amstetten ans Licht kam, gilt als einer der schlimmsten in der österreichischen Kriminalgeschichte.
Er wurde wegen fahrlässiger Ermordung eines seiner Söhne sowie wegen Vergewaltigung, Inzest und Versklavung seiner Tochter verurteilt.
Fritzls Tochter und ihre Kinder haben inzwischen neue Identitäten angenommen.
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