Limburger Zeitung

Deutsche und europäische Nachrichten, Analysen, Meinungen und aktuelle Nachrichten des deutschen internationalen Senders.

Niederdeutsche Einzelhandelsumsätze deuten auf schwachen Start ins dritte Quartal hin

Die Daten vom Mittwoch zeigten, dass die deutschen Einzelhandelsumsätze im Juli nach zwei Monaten mit starken Anstiegen deutlich stärker zurückgegangen sind als erwartet, ein erstes Anzeichen dafür, dass eine verbrauchergetriebene Erholung in Europas größter Volkswirtschaft im dritten Quartal an Fahrt verlieren könnte.

Das Statistische Bundesamt gab bekannt, dass die Einzelhandelsumsätze im Vergleich zum Vormonat real um 5,1% zurückgegangen sind, nach einem revidierten Anstieg von 4,5% im Juni und einem Anstieg von 4,6% im Mai.

Die Juli-Messung verfehlte die Erwartungen eines Rückgangs von 0,9%.

Das Statistikamt sagte, der monatliche Vergleich sei durch die Aufhebung der COVID-19-Einkaufsbeschränkungen in den meisten Teilen des Landes im Juni stark verzerrt worden.

Sie fügte hinzu, dass die Einzelhandelsumsätze – ein volatiler Indikator, der häufig Revisionen unterliegt – auf Jahresbasis real um 0,3% zurückgegangen sind. Im Vergleich zum Februar 2020, einem Monat vor der Coronavirus-Krise in Deutschland, stieg der Einzelhandelsumsatz um 3,8%.

Die deutsche Wirtschaft kehrte im zweiten Quartal zum Wachstum zurück, erholte sich jedoch weniger stark als andere Länder der Eurozone, da Engpässe in der Lieferkette die Industrieproduktion bremsten.

Versorgungsprobleme mit Rohstoffen und Vorleistungsgütern sowie steigende COVID-19-Fälle durch die ansteckendere Delta-Variante veranlassen Unternehmen zu einer glanzlosen Sicht auf die kommenden Monate.

Alexander Krueger, Analyst beim Bankhaus Lampe, geht davon aus, dass sich die Einzelhandelsumsätze in den kommenden Monaten erholen werden, da ein stärkerer Arbeitsmarkt und mehr Unternehmen die während der Pandemie eingeführten kurzfristigen Geschäftspläne einschränken.

Er fügte jedoch hinzu, dass die allgemeine Unterstützung der Wirtschaft durch die Haushaltsausgaben im dritten Quartal weniger robust ausfallen könnte, als viele erhofft hatten.