Verbrennungsmotoren und traditionelle Industrien werden auch über 2050 hinaus einen deutlichen Marktanteil besitzen. Davon geht das russische Bergbauunternehmen Nornickel in seiner operativen Einschätzung für den Zeitraum bis nach 2050 aus. Laut dem Szenario „nachhaltiges Palladium“ werden gesellschaftliche, technologische und ökonomische Trends anhalten, was eine weitere Nachfrage nach Palladium gewährleisten sollte, so das Unternehmen, das auf der 27. Konferenz der Unterzeichnerstaaten des Rahmenabkommens über Klimaänderungen der Vereinten Nationen in Ägypten auch zwei alternative Szenarien vorstellte.
Das als „rascher Wandel“ betitelte „grünere“ Szenario geht von der Einhaltung der Klimaziele des Pariser Abkommens aus, während das Modell „weltweites Wachstum“ Anstrengungen, den Klimawandel einzudämmen, für unrealistisch hält, da Kohlenwasserstoffe, besonders in ärmeren Ländern, nach wie vor eine Bedingung für Wachstum darstellten.
„Die Agenda des Klimawandels bleibt weiterhin sehr relevant für uns“, sagte Vladimir Zhukov, der Vizepräsident Nornickels, verantwortlich für Investorenbeziehungen und nachhaltige Entwicklung. „Sich an den längerfristigen Szenarien für Klima, Gesellschaft und Ökonomie zu orientieren, ist der Schlüssel dafür, sich sowohl auf die physischen Risiken des Klimawandels einzustellen als auch auf die Risiken, die mit der weltweiten Energietransformation verbunden sind.“
Nornickels Modelle werden bestätigt von jenen des russischen Ölunternehmens Lukoil, das in seinem Modell für 2050 ebenfalls drei mögliche Szenarien skizziert. Diese berücksichtigen unterschiedliche Klimaregularien sowie die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen die Erderwärmung.
Im Herbst 2021 hatten bereits die Vereinten Nationen ihren Bericht zu Klima- und Energieentwicklung nach 2050 vorgestellt. Darin wurden zwei gegensätzliche Szenarien gegenübergestellt: eine fortwährende Krise bis hin zum Zusammenbruch auf der einen sowie ein Durchbruch hin zu einer grüneren, sicheren Zukunft auf der anderen. Allerdings glauben selbst die Vereinten Nationen offenbar nicht mehr an die Möglichkeit des letzteren Szenarios. Es gebe „keinen glaubwütrdigen Weg hin zu 1,5 Grad Celsius“, so die Einschätzung der UN.
Seit Jahren versuchen Analysten, die Auswirkungen von globaler Erwärmung und Energiewende auf die Wirtschaft und die Umwelt einzuschätzen. Institute wie McKinsey oder Swiss Re halten das Erreichen der Pariser Klimaziele mit einer Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf maximal 1,5 Grad Celsius gegenüber Werten aus vorindustriellen Zeiten hingegen für unwahrscheinlich und für ein zu optimistisches Szenario.
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