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Norwegen und Deutschland verstärken Zusammenarbeit bei Weltraumaktivitäten

Norwegen und Deutschland haben sich auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt, um den Start deutscher Satelliten vom Weltraumbahnhof Andoja aus zu erleichtern. Die Vereinbarung wurde am 19. Juni unterzeichnet.




Handels- und Industrieministerin Cecilie Merseth und der deutsche Botschafter in Norwegen Detlev Wachscher.
Handels- und Industrieministerin Cecilie Merseth und der deutsche Botschafter in Norwegen Detlev Wachscher. Bild: NFD


Deutschland ist einer unserer wichtigsten strategischen Partner, sowohl in der Raumfahrt als auch in vielen anderen Politikbereichen. Die Ankündigung ist ein entscheidender Schritt, bevor Isar Aerospace seinen ersten Satelliten von Andøya aus starten kann, was auch der erste Satellitenstart überhaupt von Europa aus sein könnte, sagt Handels- und Industrieministerin Cecilie Myrseth (AP).

Der Andoya Spaceport hat einen mehrjährigen Vertrag mit der deutschen Isar Aerospace abgeschlossen, die die Basis nutzen wird, um Satelliten mit einer Spectrum-Rakete ins All zu starten. Sie bereiten derzeit die Startrampe vor und gehen davon aus, dass der erste Start in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 durchgeführt werden kann.

– Andoya könnte in den kommenden Jahren ein Zentrum für europäische Raumfahrtaktivitäten werden. Die Kombination aus günstiger geografischer Lage und einem erstklassigen Effizienzumfeld macht den Andoya Spaceport zu einem hervorragenden Ort für den Start von Satelliten. Dies könnte sowohl für Norwegen als auch für Europa von großem Wert sein, sagt Minister Merseth.

Norwegen und Deutschland haben internationale Abkommen unterzeichnet, die die Aktivitäten der beiden Länder im Weltraum regeln. Nach diesen Vereinbarungen verpflichten sich die beiden Länder unter anderem hinsichtlich der Registrierung von ins All gestarteten Objekten und der finanziellen Haftung bei Unfällen. Um diese Verantwortlichkeiten zu klären, haben Norwegen und Deutschland eine gemeinsame Erklärung ausgehandelt: „Gemeinsame Erklärung des gemeinsamen Verständnisses zu bevorstehenden Starts deutscher Raumfahrzeuge vom Andoya-Weltraumhafen.“ Die Ankündigung wurde am 19. Juni von Handels- und Industrieministerin Cecilie Merseth und dem deutschen Botschafter in Norwegen Detlev Wachter unterzeichnet.

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– Wenn deutsche Raketen und Satelliten von norwegischem Territorium aus gestartet werden, muss geklärt werden, welches Land die Verantwortung trägt. Die von uns unterzeichnete Erklärung stellt sicher, dass die norwegischen und deutschen Behörden ein gemeinsames Verständnis der völkerrechtlichen Aufgabenteilung haben, sagt der Minister.




Handels- und Industrieministerin Cecilie Merseth und der deutsche Botschafter in Norwegen Detlev Wachter
Handels- und Industrieministerin Cecilie Merseth und der deutsche Botschafter in Norwegen Detlev Wachscher. Bild: NFD


Hintergrund zum Andoya-Weltraumhafen:

Im Jahr 2021 gewährte die norwegische Regierung Andøya Space AS staatliche Fördermittel in Höhe von bis zu 365 Millionen NOK für die Errichtung eines Weltraumbahnhofs in Andøya – des Andøya Spaceport. Seine Königliche Hoheit, der Kronprinz, hat den Andoya-Weltraumhafen am 2. November 2023 offiziell eröffnet. Der Andoya-Weltraumhafen wird internationale Anbieter von Satellitenstartdiensten mit Infrastruktur und Unterstützungsdiensten versorgen.