Plauen in Deutschland, berühmt für seine feinen Stickereien und Spitzen, webt jetzt mit der neuesten mobilen Open Wireless Access Network (RAN)-Technologie einen reichhaltigen „digitalen Wandteppich“.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert mit technischem Know-how von Vodafone, Nokia und Mavenir ein neues Projekt zur Umwandlung von Plauen in eine Open RAN-Stadt teilweise.
Plauen wird bald die Heimat bahnbrechender Feldtests der neuen Open RAN-Technologie sein und unter Beteiligung von Nokia den ersten europäischen Anbieter beherbergen, der kompatible Software in der Branche pilotiert. Mavenir wird zudem erstmals einen Teil seiner neuen Open RAN-Suite in einer Live-Umgebung testen.
Die Transformation von Plauen, einer Stadt in Sachsen am Fluss Weiße Esther, ist ein Beispiel dafür, wie ein kollektiver politischer und industrieller Wille den Innovationsfluss in ganz Europa aufrechterhalten kann. Es ist eine Blaupause für andere Städte, die Europa gemeinsam helfen wird, seine technologische Führerschaft zu behaupten.
Open RAN ist der Schlüssel zum Erreichen des EU-Ziels, bis 2030 5G für alle bereitzustellen. Open RAN wird Mobilfunkmasten in softwarebasierte Smart Towers verwandeln, die Augmented- und Mixed-Reality-Anwendungen für den Einsatz in Telemedizin, Haushalten, Transport und Fabriken unterstützen können.
Heutige mobile Sites oder Masten bestehen aus einzelnen, standardisierten Systemen, die von einer Gruppe traditioneller Anbieter hergestellt werden. Dieser einheitliche Ansatz hat der Branche bei der Verbreitung von 4G an vielen Orten gute Dienste geleistet. Aber damit 5G und später 6G ihr Potenzial steigern und unser Leben verändern können, braucht es robustere und automatisiertere Netzwerke, die auf einer gemeinsamen offenen Architektur und einer offenen API basieren.
Das Öffnen von RAN ist genau das. Es zerlegt die Hardware und Software eines mobilen Standorts – wie Antennen und Computerausrüstung unter dem Mast, der Smartphones und IoT-Geräte mit dem Internet verbindet.
Open RAN stellt sicher, dass jede Komponente, egal von wem sie erstellt wurde, miteinander „sprechen“ kann. Dies führt zu einer größeren Interoperabilität. Spezialisierte Softwareanbieter, Start-ups und lokale Unternehmen können sich jedoch freier in den Kampf einmischen – während der Einsatz von Allzweck-Hardware die Bereitstellungskosten senkt.
Plauen ist eine der ersten europäischen Städte, die diesen zukunftsweisenden Ansatz verfolgt. Die Vodafone-Partner Nokia und Mavenir trugen dazu bei.
Nokia wählte Plauen, um seine ersten mit Open RAN kompatiblen Geräte vorzustellen, um 4G- und 5G-Technologien mit massiven MIMO-Fähigkeiten zu testen. Dies bedeutet, die Kapazität einer einzelnen mobilen Site zu erhöhen, um mehr Benutzer zu unterstützen, ohne neue Masten bauen zu müssen.
Nokia wird zunächst die RAN Intelligent Controller (RIC)-Plattform einsetzen – im Wesentlichen ein softwarebasiertes zentrales Nervensystem, das es einer wachsenden Entwicklergemeinde ermöglicht, mit neuen Anwendungen zu experimentieren. Durch den Einsatz von KI-basierten Funktionen wird Vodafone beispielsweise in der Lage sein, das Netzwerksignal für die Kunden zu verstärken und gleichzeitig die dafür erforderliche Hardware um fast ein Drittel zu reduzieren. Die doppelten Vorteile sind ein besserer Kundenservice und ein geringerer Energieverbrauch.
Ebenso wird das US-amerikanische Unternehmen Mavenir – ein führender Technologieentwickler zur Unterstützung automatisierter und softwarebasierter Netzwerke – an mehreren Standorten in Plauen ein RAN-kompatibles 4G- und 5G-System installieren. Sie werden ihre eigenen Funkmodule, andere Module von MTI Technology integrieren und massive MIMO-Fähigkeiten beinhalten. Jeder wird Mavenir Open RAN ausführen und die von Supermicro bereitgestellten COTS-Server (Common Off The Shelf) verwenden. Dies ist das erste Mal, dass Mavenir „Massive MIMO Open RAN“-Antennen in Europa im Feld getestet wurden.
Innovation darf nicht vor Plauen Halt machen. Mit der Stärke des politischen Willens trägt Vodafone dazu bei, das Open RAN-Ökosystem in Europa voranzutreiben, indem es die Forschungs- und Entwicklungsbeziehungen zu anderen Akteuren der Branche, einschließlich globaler Chiphersteller, ausbaut.
Basierend auf dem Open RAN Testing and Integration Lab in Newbury, Großbritannien, unterstützt Vodafone das offene Labor der Deutschen Telekom in Berlin, bekannt als i14y Lab, und unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit in diesem Bereich.
Heute ist Plauen eine Hochburg der Spitze und Stickerei. Nach politischer und industrieller Zusammenarbeit kann die Stadt nun auf dieses industrielle und kreative Erbe zurückgreifen, um die erste europäische Stadt zu bauen, die für das RAN geöffnet ist.
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