Das Münchner Startup Vaeridion will ein kleines Elektroflugzeug bauen, das Platz für zwei Piloten und neun Passagiere bietet. Im Gegensatz zu vielen elektrischen Senkrechtstartkonzepten ist das Vaeridion-Elektroflugzeug so konzipiert, dass es wie ein normales Flugzeug starten und landen kann.
Die Pläne stecken noch in den Kinderschuhen, aber die Ambitionen sind hoch: „In ein paar Jahren werden wir das größte Unternehmen für Elektroflugzeuge in Europa sein“, sagte Mitgründer Ivor van Dartel der Deutschen Zeitung. Handelsblatt.
Laut der Website des Unternehmens ist das Kleinflugzeug für den regionalen Einsatz konzipiert und soll Passagiere und Besatzung bis zu 500 Kilometer weit befördern können. Der Flugbetrieb soll bis 2030 aufgenommen werden.
Die Inspiration für das Elektroflugzeug kam von Segelflugzeugen. Die Flügel mit Streckung sollen minimalen Luftwiderstand und eine hohe Gleitzahl gewährleisten. Um das Gewicht und damit die Reichweite weiter zu verbessern, wurden die Batterien auch dort und nicht im Rumpf eingebaut.
Die beiden Luftfahrtingenieure kündigten im September ihre Jobs bei Airbus bzw. ZF. Ivor van Dartel, 38, und Sebastian Seeman, 39, haben ihr eigenes Unternehmen gegründet und seitdem 3,2 Millionen Euro Risikokapital eingesammelt. Sie sind derzeit dabei, ihre ersten 15 Mitarbeiter einzustellen Handelsblatt.
Vaeridion ist nicht das einzige Unternehmen, das nach elektrischen Lösungen für die Luft- und Raumfahrt sucht. Kürzlich hat sich das bayerische Elektro-Flugtaxi-Startup Lilium mit Honeywell und Denso zusammengetan, um gemeinsam den Elektromotor für den Lilium Jet zu entwickeln und zu produzieren, dessen Markteinführung auf 2025 verschoben wurde.
Um die Entwicklung des elektrischen Luftverkehrs voranzutreiben, haben sich vor wenigen Wochen eine Reihe von Unternehmen, Universitäten, Forschungseinrichtungen sowie Kommunen und Organisationen zur Air Mobility Initiative (AMI) zusammengeschlossen. Die vom Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland geförderte Initiative will eine Reihe von Forschungsprojekten in den Bereichen „Elektroflugzeug“, „Flugverkehrsmanagement“ und „Säulenhafen“ aufsetzen.
Der US-Elektroflugzeugentwickler Beta Technologies hat Berichten zufolge in seiner jüngsten Finanzierungsrunde der Serie B 375 Millionen US-Dollar von Investoren eingeworben. PETA plant, die Mittel für die Entwicklung seines elektrischen Antennensystems zu verwenden.
Als unsere deutschen Kollegen Anfang dieses Monats die AERO-Messe in Friedrichshafen, Berlin, besuchten, wurden batteriebetriebene elektrische Antriebssysteme bereits für Flugzeugschulungen und Kurzflüge eingesetzt. Neben 40-sitzigen Flugzeugen dürften Wasserstoff-Brennstoffzellen die etablierteste Technologie für längere und größere Flüge in sogenannten schwer zu dekarbonisierenden Sektoren wie der kommerziellen Passagierluftfahrt werden.
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