Der Euro ist derzeit nicht sonderlich stark. Im letzten Jahr hat er im Vergleich zum Dollar rund 10% eingebüßt. Gegenüber dem chinesischen Yuan hat er sogar noch mehr verloren. Doch was sind die Faktoren, die den Eurokurs wesentlich bestimmen?
Der Wechselkurs einer Währung hängt mit vielen Faktoren zusammen. Im Grunde genommen lässt sich der Wert mit dem simplen Prinzip von Angebot und Nachfrage bestimmen. Aber dann kommt man schnell zu der Frage, was das Angebot und die Nachfrage antreibt.
In diesem Artikel beleuchten wir die wesentlichen Faktoren, die Angebot und Nachfrage des Euros ausmachen und somit den Wert der Währung bestimmen.
Die EZB reguliert das Angebot der Geldmenge
In Ländern, in denen der Euro als Währung fungiert, reguliert die Europäische Zentralbank (EZB) die Geldmenge. Das kann über den Leitzins geschehen oder durch die Ausgabe von mehr Geld. Erhöht die EZB zum Beispiel den Leitzins, dann werden Kredite teurer und seltener in Anspruch genommen. Das reduziert die Menge des Geldes, die Banken über ihren Multiplikator erschaffen können. Denn umso weniger Kredite vergeben werden, umso weniger Geld entsteht durch die Vergabe.
Als weiteres Instrument kann die EZB selber ‚Geld drucken‘. Das macht sie entweder durch das tatsächliche Drucken von Geldscheinen oder aber auch, indem sie Banken direkt Geld leiht. Diese können dann weiter an Firmen oder Personen verleihen, ohne dabei die Mindestreserve halten zu müssen. Das gibt Banken mehr Freiheit, da in diesem Fall keine Geldeinlagen als Gegenstück gehalten werden müssen.
Die Nachfrage hilft, den Eurokurs zu bestimmen
Auf der anderen Seite steht die Nachfrage nach dem Euro. Das ist auch einer der wesentlichen Faktoren, die den Eurokurs bestimmen. Aber was genau bedeutet es, wenn man von Nachfrage nach einer Währung spricht?
Die Nachfrage nach einer Währung hängt mit der Nachfrage nach Gütern aus dem Heimatland dieser Währung zusammen. Wollen zum Beispiel viele Amerikaner ein deutsches Auto kaufen, dann brauchen sie für deren Bezahlung viele Euros. Damit steigt die Nachfrage nach dem Euro und er gewinnt an Wert, solange das Angebot unverändert bleibt.
Diese Tendenz kann sich jedoch auch in die andere Richtung bewegen. Sinkt die Nachfrage nach Produkten aus dem Euro-Raum, dann sinkt auch der Wert und damit der Kurs des Euros. Deswegen sind Währungen von Ländern mit einer starken Industrie historisch gesehen immer relativ stabil. Während kleinere Länder mit einer schwachen Industrie stärkere Schwankungen hinnehmen müssen, je nachdem wie gerade die Lage ist.
Devisenhändler sind ebenfalls ein Faktor
Manchmal verändert sich der Kurs des Euros aber auch, wenn noch gar nichts passiert ist. Das liegt dann oft an der Erwartungshaltung beim Devisenhandel. Denn der Handel schaut sich auch die Erwartungen zur zukünftigen Entwicklung an und kann somit die Nachfrage beeinflussen. Erwartet man, dass eine Währung weniger wert sein wird, dann verkaufen Devisenhändler ihre Positionen und senken somit den Wechselkurs. Das ist so zum Beispiel direkt nach dem Brexit-Referendum geschehen.
Aber genau auf diese Art können Devisenhändler auch den Kurs einer Währung treiben. Wenn man damit rechnet, dass Produktion und Nachfrage nach Gütern eines Landes steigen werden, dann wird auch der Wechselkurs steigen. Diese Chance möchten Händler möglichst früh nutzen und kaufen frühzeitig die noch unterbewertete Währung. Anschließend wird dann die Währung mit Gewinn gegen eine andere wieder getauscht.
Der Handel mit Devisen wird auch als Forex-Trading bezeichnet und bietet sogar Privatpersonen die Möglichkeit, am Wechselkurs zu verdienen. Das hier ist der Beste Forex Broker, mit dem Sie auch mitmachen können.
Politische Ereignisse können sich ebenfalls auswirken
Ein weiterer wichtiger Punkt sind politische Ereignisse. Diese konnten im Laufe der Zeit auch immer wieder zu Schocks führen, die sowohl die Wirtschaft als auch die Währung belasteten. So kam es in der Geschichte öfters mal vor, dass Länder zu Kriegszeiten anfingen, Geld zu drucken, damit der Staat kurzfristig mehr kaufen konnte. Doch dabei ist der Wert der Währung sehr schnell abgestürzt.
Diese Ereignisse kommen in der heutigen Zeit wesentlich seltener vor. Aber die politische Stabilität eines Landes sollte als Faktor dennoch niemals unterschätzt werden. Denn am Ende hat man nichts davon, eine Währung zu halten, wenn die Regierung eines Landes unberechenbar ist.
Weitere Faktoren, die den Eurokurs bestimmen
Es gibt bestimmt noch weitere Faktoren, die den Eurokurs bestimmen. Wir glauben jedoch, dass die Wichtigsten davon in unserem Artikel beschrieben sind. Am Ende hängt es meistens an dem Angebot und der Nachfrage. Denn diese bestimmt in jedem Fall den Wert einer Währung.
Die Frage, welche Faktoren sich auf Angebot und Nachfrage auswirken, konnten wir ebenfalls kurz erklären. Hierbei sind eine clevere Zentralbank und eine starke Industrie von wesentlicher Bedeutung. Solange diese beiden Faktoren gegeben sind, lässt sich eine Währung nur schwer erschüttern.
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