Wohnen im alten Hallenbad / UTA Architekten und Stadtplaner
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Textbeschreibung der Architekten. Die Gebäudestruktur stellt eine Nachfrage nach unterschiedlichen Wohnformen dar. Es werden unterschiedliche Wohnungsgrößen und Grundrissstile angeboten, von Kleinwohnungen über Familienapartments mit Dachterrassen bis hin zu Reihenhausstilen. Die Wohngasse als zentrales Raumelement des Areals zeigt mit der Bildung einer Schwelle auf unterschiedlichen Ebenen das differenzierte Verhältnis zwischen dem öffentlichen Raum und dem privaten Raum der Wohnung. Die Gasse ermöglicht es, durch sie hindurchzugehen und sich mit der Umgebung auseinanderzusetzen. Die Nutzung des Erdgeschosses an städtebaulich bedeutsamen Standorten durch öffentliche Nutzung als Kita, Friseur oder gemeinsamer Partyraum steht allen Quartierbewohnern zur Verfügung und ermöglicht das öffentliche Leben vor Ort.
Nachhaltigkeit wird durch das Projekt auf mehreren Ebenen geprägt. Die hohe Bebauungsdichte sorgt für eine sparsame Flächennutzung. Die unterschiedlichen Wohnformen sorgen für eine gute soziale Durchmischung und Townhouses im Norden sind nicht unterkellert, um bezahlbaren Wohnraum zu ermöglichen. Die Bauweise folgt dem Gedanken des nachhaltigen und klimafreundlichen Bauens. Die Gebäude sind im Baustil des KfW-Effizienzhauses 55 errichtet und haben einen jährlichen Anfangsenergiebedarf von maximal 55 % gegenüber einem Neubau nach Vorgaben des Energieeinspargesetzes. Die gesamte Anlage wird über eine Holzpartikel-Zentralheizung mit Wärme versorgt. Großflächige Gründächer speichern Regenwasser, verbessern das Umgebungsklima durch Kühlung und Befeuchtung der Luft, schützen Gebäude vor Kälte und Hitze und bieten Lebensraum für Tiere und Insekten. Über Versickerungsteiche in den Gärten sickert das Regenwasser größtenteils auf das Grundstück.
Alle Gebäude sind in Holzmischbauweise errichtet. Die Struktur besteht aus recyceltem Beton. Die Rohstoffe stammen vom örtlichen Abbruch- und Recyclingunternehmen. Der Abriss des alten Hallenbades wurde beim Neubau wiederverwendet. Die Fassadenelemente werden im Werk als Holzwände inklusive der Fenster vorgefertigt. Holz und Mineralwolle sind die Hauptbestandteile der Fassaden. Neben der Konstruktion selbst wurden Holzfenster und -türen verwendet. Mineralputze sowie umweltfreundliche lösemittel- und pestizidfreie Silikatfarben für sichtbare Holzfassaden sorgen für ein nachhaltiges, offenes System. Der Bauherr ergänzt eine gute Nachhaltigkeitsbilanz, indem er Bauleistungen fast ausschließlich an lokale Unternehmen vergibt und damit Transportkosten und Ressourcenverbrauch reduziert sowie den Standort Kirchheim wirtschaftlich stärkt: ein neues Quartier für und vor den Kirchheimer Bürgern.
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